Caramel au Beurre Salé und eine kurze Geschichte über Paris

Im Oktober letzten Jahres waren wir in Paris. Für mich war das in vieler Hinsicht ein wunderschönes Erlebnis: ich durfte nämlich das erste Mal die imposante Architektur und den Charme dieser reizvollen Stadt, deren Geschichte über 2000 Jahre zurückreicht, erleben. Das pulsierende Leben, erfüllt von Klängen der Strassenmusiker, Sirenengeheul, Gläserklirren und melodischer französischer Sprache, versetzen mich in eine andere Dimension, die dieser Stadt wahrscheinlich eigen ist. Die unverkennbare Mischung aus Vergangenheit und Moderne, deren Zusammenspiel und gegenseitige Widerspiegelung, erfüllten mich mit mir noch unbekannter Bewunderung und Faszination. Die Parkstreifen in der Mitte des Boulevards bevölkern tagsüber Boules-Spieler und Kinder auf Klettergerüsten, in den Brasserien an den Boulevards halten sich manche Gäste die Ohren zu, um dem Strassenlärm zu entkommen, andere rühren unbeeindruckt in ihren Espressotassen, die halbverzehrten Crème brûlées auf den kleinen alten Tischen… All das nur als ein Bruchstück des täglichen Lebens.

Wir benutzen täglich die Vorzüge der Stadt-Fahrräder (Vélib’), die uns unerwartet interessante und schöne Einblicke in versteckte Pariserecken bescherten. Bei einem unserer Fahrrad-Trips zum ansehnlichen “Centre Georges-Pompidou”, an der Ecke, wo wir unsere beliebten Transportmittel abstellten, erblickten wir einen hübschen, kleinen Laden. Er zog mich beinahe magisch an, und wir gingen rein. Es war einer dieser Läden, wo ich alles bis auf die Preisschilder kaufen könnte! Schlussendlich gingen wir aber raus mit einem Glas selbstgemachten Senf mit “Herbes de Provence”, einem Melonensirup, der uns letztendlich nicht wirklich begeisterte und sich eher als eine geschmackliche Enttäuschung erwies, und zwei Gläser “Caramel au beurre salé” (zu denen ich in den nächsten Tagen fast eine leicht pathologische Abhängigkeit entwickeln sollte). Dieses Aroma war etwas Neues für mich. Die leichte salzige Note unterschied diese Creme von allen mir bisher bekannten Caramelaufstrichen und der Buttergeschmack ergänzte alles zu einer, für meine Sinne, perfekten Abrundung. Als wir nach Hause kamen, und unsere mitgebrachten Vorräte dieses Caramel-Erzeugnisses französischer Art bald verbraucht haben, versuchte ich es, in eigener Produktion herzustellen. Hier ist mein Rezept.

 

 

Zutaten
  • 3 Dosen gezuckerte Kondensmilch
  • 150 g gesalzene Butter

 

Rezept

In die Deckel der Dosen mit Kondensmilch mit einem scharfen Messer ein paar Löcher einschneiden. Durch diese Öffnungen soll der Dampf beim Kochen entweichen. Den Boden eines breiten Topfes mit einem sauberen Küchentuch (oder Gaze) belegen (das verhindert, dass sich die Dosen während dem Kochen bewegen). Die Dosen daraufstellen und kochendes Wasser eingiessen, sodass es bis zu ¾ der Höhe der Dosen reicht. Für 3-4 Stunden leicht kochen lassen. Wichtig: Immer Wasser nachgiessen, da es mit der Zeit verdampft!

Wenn fertig gekocht, die Dosen aus dem Wasser herausnehmen und ein bisschen abkühlen lassen. Mit einem Dosenöffner vollständig öffnen und den Caramel in eine Schüssel ausleeren. Die Butter, die Zimmertemperatur haben sollte, einrühren und alles zu einer homogenen Masse werden lassen. In sauberen Gläser kalt aufbewahren.

 

Merium

 

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